75 Jahre Schachverein Walldorf

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Walldorf verliert Pokalfinale mit 2:2

 

Gestern trafen wir im Bezirksmannschaftspokalfinale auf unsere Verbandsliga-Konkurrenten aus Heidelberg Handschuhsheim. Beim Bezirkspokal sind die Spieler fest an eine Mannschaft gebunden. Da schon zwei Mannschaften von uns ausgeschieden waren, durften nur noch vier Spieler unseres Verbandsligateams antreten.  Leider musste Jens Babutzka passen und daher waren nur noch drei Spieler aus der ersten Mannschaft dabei: Frank und Michael Haas sowie Carlos Hauser. Peter Barker komplettierte unsererVierermannschaft. 

 

Handschuhsheim hatte schon in der ersten Runde eine Mannschaft verloren und musste daher auch auf einige Spitzenspieler verzichten. Wir entschieden uns, dass Michael und Carlos mit Weiß spielen sollten, Frank und Peter mit Schwarz. Handschuhsheim wählte die gleiche Taktik und lies ihre beiden Topspieler, JörgSchwalfenberg und HelmutNeunhöffer, mit Weiß antreten. Deshalb gab es am jedem Brett einen klaren Favoriten, der mindestens 250 DWZ mehr als sein Gegner hatte. 

 

Im Bezirkspokal gewinnt bei 2:2 zu die Mannschaft mit dem schlechteren DZW-Schnitt. Handschuhsheim hatte einen unwesentlich kleineren DZW-Schnitt als wir und folglich mussten wir 2,5 Punkte aus den vier Partien holen um das Finale für uns zu entscheiden. 

 

Nur die nackten Zahlenbetrachtet schein es so, dass alles auf ein 2:2 hinauslief und die Favoriten sich mit Weiß durchsetzen sollten. Doch die Wahrheit liegt immer auf dem Brett und so kam es wiedermal vieles  anders als erwartet.

 

Am zweiten Brett stand Frank nach der Eröffnung wohl etwas besser als sein Gegner Schwalfenberg und bekam daher ein Remis-Angebot, das er annahm. Nun war klar, dass Carlos und Michael mit zwei Siegen am ersten und vierten Brett gegen nach DZW deutlich schwächere Gegner alles klar machen konnten. 

 

Nach unklarer Eröffnung bekam Carlos mehr und mehr die bessere Stellung. Schließlich zog sein Gegenspieler Rolf Meuselseinen schwarzen König auf die gleiche Diagonale wir die weiße Dame. Carlos wusste diesen Umstand taktisch zu nutzen und gewann einen Bauern und bald eine Figur, sodass Meusel aufgab. 

 

Peter hatte am dritten Brett einen schweren Stand gegen den erfahrendenNeunhöffer. Mit den schwarzen Steinen wählte Peter die Eröffnung "Springer-Tango" und bat zum Tanz. Neunhöffer nahm den Fehdehandschuh auf, nahm das Läuferpaar und bekam am Ende ein gutes Endspiel mit Läuferpaar gegen Läufer und Springer. Letztendlich schaffte es Peter nicht das schwierige Endspiel zu halten. 

 

Schließlich spielte also nur noch Michael gegen Rene Steinbrügge. An diesem Brett hatten wir ein DWZ-Plus von 300 Punkten. Natürlich scheint es immer so, dass der Favorit mit dem Anzugsvorteil schon irgendwie gewinnen wird. Michael konnte der Partie jedoch kaum seinen Stempel aufdrücken: Die Stellung, die nach 1.e4 e5 entstand, war zunächst symmetrisch. Erst im Doppelturmendspiel schien Michael die Oberhand zu gewinnen. DieHandschuhsheimer im benachbarten Analyseraum glaubten auch nicht mehr an ihren Spieler. Zu Unrecht, denn am Ende musste eher Michael minimal ums Remis kämpfen. Kurz nach Mitternacht opferte Steinbrügge dann seinen Turm gegen Michaels letzten Bauern und die beiden Könige blieben alleine auf dem Brett zurück. Mit diesem Remis kam es dann - nach langem Kampf - doch zum 2:2. So nah waren wir schon lange nicht mehr am Bezirkspokalsieg. 

 

Parallel zum Finale fand das Spiel um Platz 3 zwischen Dielheim und den Schachfreunden Heidelberg statt. Dieses Match endete ebenfalls 2:2. Somit setzte sich Dielheim durch - aufgrund des schlechteren DZW-Schnitts. 

 

Die ersten Drei sind für den badischen Mannschaftspokal qualifiziert. Die erste Runde ist am 4.Mai.