Bericht zur Pokalendrunde am 28.01.2011 in Walldorf

 

Wie schon oft in den letzten Jahren mussten wir im Finale des Bezirksmannschaftspokals gegen Heidelberg-Handschuhsheim antreten. Gegen den Zweitligisten hatten wir in der Vergangenheit wenig Chancen und mussten klare Niederlagen einstecken. Auch diesmal traten sie mit  Schwalfenberg und dem internationalen Meister Chernov an den beiden Spitzenbrettern gegen Carlos und Michael sehr stark an. Lediglich an Brett 3 und 4 waren die Begegnungen von Frank und Jens gegen Vogt und Schulenburg von den Zahlen her auf Augenhöhe.

 

Die Anfangsphase verlief recht aussichtsreich für uns. Carlos gewann einen Bauern, nachdem er seinen Gegner mit einem Zwischenzug überraschte. Dafür musste er jedoch das Läuferpaar aufgeben und erhielt eine etwas passivere Stellung. Bei Jens entwickelte sich ein Wettlauf im Angriff gegen die Könige, die auf unterschiedliche Seiten rochierten. Frank erspielte sich mit weiß Raumvorteil und aktives Figurenspiel. Michael spielte wie schon vor zwei Jahren gegen Vadim Chernov und sah sich erneut mit Sizilianisch konfrontiert. Er wählte eine andere Morra-Variante die sein Gegner nicht korrekt spielte und schnell unter Druck geriet.

 

Im weiteren Verlauf entwickelte sich Jens' Stellung eher zu unseren Ungunsten, da sein Angriff stecken blieb, während sich die gegnerische weiße Bauernwalze auf dem Damenflügel in Bewegung setzte. Zum Glück gelang es Jens viele Figuren abzutauschen, sodass letztendlich ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern aufs Brett kam. Ein Remisangebot von Jens nahm Schulenburg sofort an, obwohl man durchaus noch hätte weiterspielen können. Ein weiteres ungleichfarbiges Läuferendspiel erreichte Michael mit einem Mehrbauern. Möglicherweise wäre mehr drin gewesen, doch Chernov opferte geschickt einen weiteren Bauern und baute eine Blockadestellung auf, sodass ein Remis unvermeidlich war. Gleichzeitig bot auch Frank seinem Gegner Remis an, da er sah, dass sein Angriff nicht durchschlagen und sein Gegenüber langfristig sehr aktives Spiel bekommen würde. Es stand also 1,5:1,5 und Carlos hatte immer noch einen Mehrbauern. Ein weiteres Remis hätte uns gereicht, da Heidelberg als DWZ-stärkeres Team gewinnen musste.

 

Carlos befand sich im 35. Zug und hatte nur noch 5 Minuten auf der Uhr, bei sehr komplizierter Stellung. Gerade als er seinen Turm auf der zweiten Reihe platzierte und besser ins Spiel zu kommen schien, opferte sein Gegner eine Qualität um einen Freibauern zu erhalten. Carlos gab in Zeitnot sofort eine Figur gegen den Bauern zurück und erhielt leider eine verlorene Stellung. Möglicherweise wäre eine bessere Abwicklung drin gewesen, aber angesichts der knappen Zeit war die Stellung kaum zu halten. So mussten wir am Ende doch eine knappe Niederlage einstecken, obwohl wir diesmal sehr gute Chancen auf den Titel hatten.

 

Im kleinen Finale, das parallel dazu bei uns ausgespielt wurde, gewannen die Schachfreunde Heidelberg gegen Hoffenheim mit 2,5:1,5. Der entscheidende Sieg gelang Amos Egel nach 5 Stunden Spielzeit in einer packenden Schlussphase.